Aquaristik: Technik
Filter & Wasserpflege
Für sauberes, gesundes Wasser.
Licht & Gestaltung
Für optimales Pflanzenwachstum & Ambiente.
Technik: Heizung, Belüftung & Steuerung
Aquarien-Technik hält Temperatur, Sauerstoff und Licht konstant – Grundlage für gesunde Fische. Hier erfährst du, welche Heizung du brauchst, wann Luftpumpen sinnvoll sind, wie Thermometer & Zeitschaltuhren funktionieren und worauf du bei Sicherheit & Wartung achten solltest. Tabellen und eine Checkliste helfen bei der Auswahl.
_Hinweis: Technik ist Lebensversicherung für Fische – regelmäßig prüfen, Ausf
älle können tödlich sein._
Heizung: Konstante Temperatur
Warum Heizung?
- Tropische Fische: Brauchen 24–28 °C – Zimmertemperatur oft zu niedrig (18–22 °C).
- Konstanz: Schwankungen > 2 °C/Tag stressen Fische – Krankheiten.
Heizungsarten
| Typ | Leistung | Einsatz | Vorteile | Nachteile |
|---|---|---|---|---|
| Heizstab (Regelheizer) | 25–300 W | Standard | Günstig, einfach, Thermostat integriert | Sichtbar im Becken |
| Bodenheizung (Kabel) | 25–100 W | Pflanzenaquarien | Unsichtbar, fördert Pflanzenwuchs | Teurer, schwer nachrüstbar |
| Außenfilter-Heizung | 100–300 W | Große Becken | Unsichtbar, platzsparend | Nur mit Außenfilter nutzbar |
Faustregel: 0,5–1 Watt pro Liter (100 L Becken → 50–100 W).
Platzierung
- Heizstab: Schräg im Becken, in Strömung (Filter) – gleichmäßige Wärmeverteilung.
- Nicht am Boden: Fische können sich verbrennen.
Thermostat
- Integriert: Heizstab schaltet automatisch bei Solltemperatur ab.
- Einstellen: Meist 24–26 °C (Gesellschaftsbecken), 28–30 °C (Diskus).
Wichtig: Heizung nie außerhalb Wasser einschalten – Überhitzung, Brand!
Temperatur-Kontrolle
Thermometer-Typen
- Glas-Thermometer (innen): Präzise, günstig (3–5 €), zerbrechlich.
- Digital-Thermometer: Genau, gut ablesbar (10–20 €).
- Klebe-Thermometer (außen): Praktisch, weniger genau (5–10 €).
Richtige Temperatur je Fischart
| Fischart | Temperatur |
|---|---|
| Goldfische | 18–22 °C (keine Heizung nötig) |
| Guppys, Platys | 24–26 °C |
| Salmler, Barben | 24–26 °C |
| Diskus, Skalare | 28–30 °C |
| Garnelen | 22–25 °C |
| Buntbarsche (Malawi) | 24–28 °C |
Tipp: Thermometer gegenüber Heizung platzieren – nicht direkt daneben (verfälscht Messung).
Luftpumpen: Sauerstoffzufuhr
Wann sinnvoll?
- Garnelenbecken: Hoher O₂-Bedarf.
- Hochsommer: Warmes Wasser hält weniger O₂.
- Dicht besetzt: Viele Fische → mehr O₂ nötig.
- Medikamentenbehandlung: Medikamente reduzieren O₂.
- Nachts: Pflanzen produzieren kein O₂, verbrauchen sogar welches.
Funktionsweise
- Luftpumpe + Schlauch + Ausströmer: Blasen steigen auf, bewegen Wasser → O₂ wird eingetragen.
- Leistung: 50–200 L/h (Luft) – abhängig von Beckengröße.
Lautstärke
- Moderne Pumpen: < 30 dB (Flüsterleise).
- Platzierung: Außerhalb Unterschrank, Gummifüße (Vibration dämpfen).
Wichtig: Luftpumpe ergänzt Filter, ersetzt ihn nicht – biologische Filterung bleibt nötig.
Zeitschaltuhren: Automatisierung
Wofür nutzen?
- Beleuchtung: Automatisches Ein-/Ausschalten (8–10 Std./Tag) – siehe Beleuchtung.
- CO₂-Anlage: Nur bei Licht zuführen (Pflanzen brauchen es nur bei Photosynthese).
Was NICHT über Zeitschaltuhr?
- Filter: Muss 24/7 laufen – Bakterien sterben sonst ab.
- Heizung: Muss 24/7 laufen – Temperaturschwankungen.
- Luftpumpe: Besser dauerhaft (außer bei reiner Tag-Nutzung).
Einstellung
- Beleuchtung: 10:00–20:00 Uhr (10 Std.) – nicht länger (Algen).
- CO₂: 9:00–19:00 Uhr (1 Std. vor Licht starten).
Sauerstoffmangel erkennen & beheben
Zeichen
- Fische schnappen an Oberfläche nach Luft.
- Kiemenbewegung schnell, hektisch.
- Fische sammeln sich an Filterauslass.
Sofortmaßnahmen
- Luftpumpe einschalten: O₂ erhöhen.
- Wasserwechsel: 30–50 % frisches, kaltes Wasser (mehr O₂ in kaltem Wasser).
- Temperatur senken: Heizung ausschalten (kurzfristig) – warmes Wasser hält weniger O₂.
- Filter prüfen: Läuft er? Verstopft?
Ursachen
- Zu warm: > 28 °C (außer Diskus).
- Überfütterung: Futter verrottet, Bakterien verbrauchen O₂.
- Zu viele Fische: Überbesatz.
- Medikamente: Reduzieren O₂-Aufnahme.
CO₂-Anlagen (für Pflanzen)
Warum CO₂?
- Photosynthese: CO₂ ist Grundstoff – mehr CO₂ = besseres Pflanzenwachstum.
- pH-Senkung: CO₂ senkt pH leicht – gut für Weichwasserfische.
Systeme
- Druckflasche: Präzise, langlebig, teuer (100–300 €).
- Bio-CO₂: Hefe/Zucker, günstig (20–50 €), weniger präzise.
Mehr dazu: Siehe Pflanzen & Pflege.
Kühlgeräte (für Hochsommer)
Wann nötig?
- Beckentemperatur > 30 °C: Lebensgefährlich für die meisten Fische.
- Garnelenbecken: Garnelen sehr temperaturempfindlich.
Alternativen zum Kühler
- Heizung ausschalten: Kurzfristig.
- Zimmer kühlen: Klimaanlage, Ventilator.
- Abdeckung öffnen: Verdunstungskälte nutzen (Wasser nachfüllen!).
- Wasserwechsel mit kaltem Wasser: Vorsicht, langsam (Temperaturschock).
Profi-Kühler
- Durchlaufkühler: 200–800 € – für große Becken, Meerwasser.
- Lüfter: 30–80 € – bläst Luft über Wasseroberfläche (Verdunstung).
Sicherheit & Wartung
Sicherheit
- FI-Schutzschalter: Pflicht – schützt vor Stromschlag bei Defekt.
- Heizung nie trocken einschalten: Überhitzung, Brand.
- Kabel sichern: Nicht über Beckenrand (Wasser läuft ins Kabel → Kurzschluss).
Wartung
- Heizstab: Alle 3 Monate auf Kalkablagerungen prüfen, abwischen.
- Thermometer: Alle 6 Monate mit zweitem Thermometer vergleichen (Abweichung?).
- Luftpumpe: Membran alle 1–2 Jahre wechseln (Leistungsverlust).
- Zeitschaltuhr: Batterien prüfen (falls batteriebetrieben).
Häufige Fehler vermeiden
- Heizung nachts abschalten → Temperaturschwankungen, Fische gestresst.
- Thermometer vergessen → Heizung überhitzt unbemerkt.
- Heizstab zu schwach → Becken kühlt ab (< 24 °C).
- Heizstab zu stark → Becken überhitzt (> 30 °C).
- Filter über Zeitschaltuhr → Filterbakterien sterben ab.
- Luftpumpe zu laut → Nachbarn gestört, schlechter Schlaf.
Checkliste: Kaufkriterien Technik
- Heizung: 0,5–1 Watt/Liter (100 L → 50–100 W), Thermostat integriert.
- Thermometer: Digital (genau) oder Glas (günstig) – täglich ablesen.
- Luftpumpe: Optional (Garnelen, Sommer, Medikamente) – < 30 dB (leise).
- Zeitschaltuhr: Nur für Beleuchtung & CO₂ – nie für Filter/Heizung.
- Sicherheit: FI-Schutzschalter, Heizung nie trocken einschalten.
- Temperatur: 24–26 °C (Standard), 28–30 °C (Diskus), 18–22 °C (Goldfische).
- Platzierung: Heizstab schräg in Strömung – gegenüber Thermometer.
- Wartung: Heizstab alle 3 Monate reinigen, Thermometer alle 6 Monate prüfen.
- CO₂: Optional für Pflanzen (Druckflasche oder Bio-CO₂) – siehe Pflanzen & Pflege.
- 24/7-Betrieb: Heizung, Filter, optional Luftpumpe – nie abschalten.
Häufig gestellte Fragen
Welche Heizleistung brauche ich für mein Aquarium?
Faustregel: 0,5–1 Watt pro Liter. 100 L Becken → 50–100 W Heizstab. Bei kalten Räumen höher dimensionieren.
Muss ich die Heizung nachts abschalten?
Nein! Heizung muss 24/7 laufen – Thermostat regelt automatisch. Abschalten führt zu Temperaturschwankungen (Fische gestresst).
Brauche ich eine Luftpumpe für mein Aquarium?
Meist nicht, wenn Filter läuft (bewegt Wasser). Aber bei: Garnelenbecken, Hochsommer, Medikamentenbehandlung – dann ja.
Wie oft soll ich die Temperatur prüfen?
Täglich ablesen (Thermometer). Heizung kann ausfallen oder überhitzen – frühzeitig erkennen rettet Fische.
Was ist eine Zeitschaltuhr und wofür brauche ich sie?
Automatisches Ein-/Ausschalten der Beleuchtung (8–10 Std./Tag). Reduziert Algenwachstum, simuliert Tag-Nacht-Rhythmus.
Kann ich mehrere Geräte an eine Zeitschaltuhr anschließen?
Nur Beleuchtung! Heizung, Filter, Luftpumpe müssen 24/7 laufen – nie über Zeitschaltuhr.