Home Shops

Terraristik: Sand, Erde

Klima & Pflege

Für optimale Bedingungen.

1

Sand, Erde: Artgerechter Bodengrund

Bodengrund ist mehr als Dekoration – beeinflusst Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Grabverhalten und Hygiene. Hier erfährst du, welcher Bodengrund für Wüsten-, Regenwald- oder Waldtiere geeignet ist, wie du Schichtstärke & Drainage planst, worauf du bei Impaktionsgefahr achten solltest und wie Reinigung gelingt. Tabellen und eine Checkliste helfen bei der Auswahl.

Hinweis: Falscher Bodengrund kann tödlich sein (Darmverschluss, Schimmel). Artspezifisch wählen!


Bodengrund nach Lebensraum

Lebensraum Bodengrund-Typ Schichtstärke Für wen geeignet
Wüste/Halbwüste Sand-Lehm-Gemisch, Terrariumsand 5–8 cm Bartagame, Leopardgecko, Wüstenrenner
Savanne/Steppe Lehm, Sand-Erde-Mix, Rindenmulch 5–8 cm Kornnattern, Königspythons
Regenwald/Tropen Kokoshumus, Erde, Moos, Drainage 8–12 cm Kronengecko, Pfeilgiftfrösche, Pythons
Wald (gemäßigt) Rindenmulch, Erde, Laub 5–8 cm Kornnatter, Erdkröten
Feuchtterrarium (Amphibien) Kokoshumus, Moos, Drainage 10–15 cm Frösche, Molche, Salamander

Wichtig: Lebensraum simulieren – Wüste (Sand), Regenwald (Erde + Moos), Wald (Rindenmulch).


Wüsten-Bodengrund (Bartagame, Leopardgecko)

Terrariumsand

  • Eigenschaften: Fein, lehmhaltig, rot/gelb/weiß.
  • Vorteil: Natürlich, grabbar, hält Form (Höhlen).
  • Nachteil: Kann verschluckt werden (Impaktionsgefahr) – nur für adulte Tiere.

Sand-Lehm-Gemisch (70:30)

  • Eigenschaften: Sand + Lehmpulver mischen, anfeuchten, festdrücken.
  • Vorteil: Fest, grabbar, natürlich – sicherer als reiner Sand.
  • Nachteil: Aufwändig (selbst mischen).

Steinplatten/Fliesen

  • Eigenschaften: Glatt, hart, hygienisch.
  • Vorteil: Kein Verschlucken, leicht zu reinigen, speichert Wärme.
  • Nachteil: Nicht grabbar, unnatürlich.

Tipp: Kombination – Steinplatten unter Wärmespot (Wärme speichern), Sand daneben (Graben).


Regenwald-Bodengrund (Kronengecko, Frosch)

Kokoshumus/Kokoserde

  • Eigenschaften: Gepresste Kokosfaser, quillt auf (1:8), hält Feuchtigkeit.
  • Vorteil: Günstig (5 €/Block = 60 L), schimmelt wenig, natürlich.
  • Nachteil: Muss gewässert werden (Quellzeit 30 Min.).

Waldboden/Terrarienerde

  • Eigenschaften: Torf, Erde, Humus – dunkel, feucht.
  • Vorteil: Sehr natürlich, Pflanzen wachsen gut.
  • Nachteil: Schimmelanfällig bei zu viel Feuchtigkeit.

Moos (Sphagnum)

  • Eigenschaften: Hält 20× Eigengewicht an Wasser.
  • Vorteil: Feuchtigkeitsspeicher, weich, natürlich.
  • Einsatz: Als oberste Schicht (3–5 cm) auf Kokoshumus.

Drainage (Pflicht!)

  • Material: Blähton, Kies (3–5 cm unterste Schicht).
  • Vlies: Über Drainage – verhindert Vermischung mit Erde.
  • Zweck: Wasser läuft ab, keine Staunässe (Wurzelfäule, Schimmel).

Wald-Bodengrund (Kornnatter, Erdkröte)

Rindenmulch

  • Eigenschaften: Gehäckselte Rinde (Kiefer, Pinie), 1–3 cm Stücke.
  • Vorteil: Natürlich, hält moderate Feuchtigkeit, günstig.
  • Nachteil: Kann verschluckt werden – für Jungtiere Küchenpapier sicherer.

Laub (Eiche, Buche)

  • Eigenschaften: Getrocknete Blätter.
  • Vorteil: Natürlich, Verstecke, günstig (selbst sammeln).
  • Nachteil: Schimmelt bei zu viel Feuchtigkeit – regelmäßig austauschen.

Impaktionsgefahr: Verdauungssicherheit

Was ist Impaktionsgefahr?

  • Problem: Reptil verschluckt Bodengrund (bei Fütterung, Graben) → Darmverschluss → Tod.
  • Risikogruppen: Jungtiere, kranke Tiere, gierige Fresser.

Sichere Bodengrundarten

  • Fliesen, Steinplatten: Kein Verschlucken möglich – sicherste.
  • Küchenpapier: Temporär (Quarantäne, Jungtiere) – sehr sicher.
  • Sand-Lehm (fest): Weniger Verschluckungsgefahr als loser Sand.

Unsichere Bodengrundarten

  • Spielsand (grob): Unverdaulich, scharfkantig.
  • Rindenmulch (große Stücke): Verschluckbar.
  • Walnut-Sand (Walnuss-Schalen): Scharfkantig, unverdaulich.

Maßnahme: Füttern auf Steinplatte oder mit Pinzette – Tier frisst kein Bodengrund mit.


Schichtstärke & Aufbau

Wüste

  • 5–8 cm Sand/Sand-Lehm: Graben möglich, nicht zu tief (Wärmeverlust).

Regenwald (mit Drainage)

  1. 3–5 cm Blähton: Unterste Schicht (Drainage).
  2. Vlies: Trennt Drainage von Erde.
  3. 8–10 cm Kokoshumus/Erde: Hauptschicht.
  4. 3–5 cm Moos: Oberste Schicht (Feuchtigkeit).

Wald

  • 5–8 cm Rindenmulch/Erde: Mit Laub bedeckt.

Reinigung & Wechsel

Spotreinigung (wöchentlich)

  • Kot entfernen: Mit Schaufel, Pinzette.
  • Verschmutzte Stellen: Austauschen (bei Urin, Futterresten).

Komplettwechsel

  • Wüste (Sand): Alle 3–6 Monate.
  • Regenwald (Erde): Alle 2–4 Monate (Schimmelgefahr).
  • Wald (Rindenmulch): Alle 4–6 Monate.
  • Bei Parasiten/Krankheit: Sofort komplett wechseln.

Häufige Fehler vermeiden

  • Spielsand statt Terrariumsand → Impaktionsgefahr, Darmverschluss.
  • Zu viel Feuchtigkeit (Regenwald) → Schimmel, Bakterien.
  • Keine Drainage → Staunässe, Wurzelfäule, Schimmel.
  • Bodengrund zu dünn → Tier kann nicht graben, unnatürlich.
  • Keine Spotreinigung → Parasiten, Bakterien, Geruch.
  • Walnut-Sand → Scharfkantig, unverdaulich, gefährlich.

Checkliste: Kaufkriterien Sand, Erde

  • Wüste: Terrariumsand (fein, lehmhaltig) oder Sand-Lehm-Gemisch (70:30) – 5–8 cm Schichtstärke.
  • Regenwald: Kokoshumus + Moos – 8–12 cm, Drainage (Blähton 3–5 cm + Vlies).
  • Wald: Rindenmulch, Erde, Laub – 5–8 cm.
  • Impaktionsgefahr: Kein Spielsand, kein Walnut-Sand – fein, lehmhaltig wählen.
  • Jungtiere: Küchenpapier, Fliesen (sicher) – später auf Sand/Erde umstellen.
  • Drainage: Regenwald-Terrarien zwingend – Blähton + Vlies.
  • Schichtstärke: Wüste 5–8 cm, Regenwald 8–12 cm – Graben möglich.
  • Reinigung: Wöchentlich Kot entfernen, alle 2–6 Monate komplett wechseln (je nach Typ).
  • Füttern: Auf Steinplatte oder mit Pinzette – Bodengrund nicht mitfressen.
  • Verstecke: Verstecke, Höhlen und Rückwände – auf/in Bodengrund platzieren.

Häufig gestellte Fragen

Welcher Bodengrund für meinen Leopardgecko?

Sand-Lehm-Gemisch (70:30) oder Terrariumsand (fein, lehmhaltig). Kein Spielsand (verschluckt → Darmverschluss). Schichtstärke 5–8 cm.

Ist Sand gefährlich für Reptilien (Impaktionsgefahr)?

Spielsand ja (grob, unverdaulich). Terrariumsand (fein, lehmhaltig) sicherer. Noch sicherer: Sand-Lehm-Gemisch, Steinplatten, Fliesen. Bei Jungtieren vorsichtiger.

Welcher Bodengrund für Regenwaldtiere?

Kokoshumus/Kokoserde (hält Feuchtigkeit), Rindenmulch, Moos. Drainage unten (Blähton) – Staunässe vermeiden. Schichtstärke 8–12 cm.

Wie oft muss ich Bodengrund wechseln?

Wüste (Sand): alle 3–6 Monate (Spotreinigung wöchentlich). Regenwald (Erde): alle 2–4 Monate (Schimmelgefahr). Komplett bei Parasiten/Krankheit.

Kann ich Spielsand aus dem Baumarkt nutzen?

Nicht empfohlen. Grob, scharfkantig, unverdaulich (Impaktionsgefahr). Terrariumsand ist feiner, lehmhaltig, sicherer – nur 2–3 € Aufpreis.

Brauche ich eine Drainage im Regenwald-Terrarium?

Ja! Blähton (3–5 cm) unten, Vlies drüber, dann Erde – Wasser läuft ab, keine Staunässe (Schimmel, faule Wurzeln).