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Wildtier: Nistkästen & Unterschlupf

Futter & Futterstationen

Wildtiere artgerecht versorgen.

Lebensraum & Insektenschutz

Natürlichen Lebensraum fördern.

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Nistkästen & Unterschlupf: Brutplätze & Winterquartiere

Nistkästen und Unterschlupf schaffen Brutplätze für Vögel, Überwinterungsquartiere für Fledermäuse und Igel. Hier erfährst du, welche Nistkasten-Typen für welche Vogelarten geeignet sind, wie du Lochgröße, Höhe & Ausrichtung wählst, wie Igel- und Fledermaushäuser funktionieren und worauf du bei Pflege & Reinigung achten solltest. Tabellen und eine Checkliste helfen bei der Auswahl.

Hinweis: Nistkästen sind langfristige Hilfe – wichtiger als Fütterung. Naturnaher Garten mit Hecken, Totholz ist Basis.


Nistkästen für Vögel: Lochgröße entscheidet

Vogelart Lochgröße (Ø) Kastengröße (innen) Höhe Ausrichtung
Blaumeise, Tannenmeise 26–28 mm 12×12×25 cm 2–3 m Ost/Südost
Kohlmeise 32 mm 12×12×25 cm 2–3 m Ost/Südost
Haussperling (Spatz) 32 mm 14×14×30 cm 2–4 m Ost
Star 45 mm 16×16×35 cm 4–6 m Ost/Südost
Kleiber 32 mm 14×14×30 cm 3–5 m Ost/Südost
Trauerschnäpper 32 mm 12×12×25 cm 2–4 m Ost

Wichtig: Lochgröße exakt – zu groß (Räuber kommen rein), zu klein (Vogel passt nicht).


Halbhöhle & Nischenbrüter

Halbhöhle (offen, keine Lochfront)

  • Für: Rotkehlchen, Grauschnäpper, Zaunkönig, Bachstelze.
  • Bauart: Vorderseite halb offen (obere Hälfte offen, untere geschlossen).
  • Höhe: 1,5–2 m – niedriger als Höhlenbrüter.
  • Platzierung: Geschützt an Wand, Baum, Schuppen – vor Katzen sicher.

Nischenbrüter-Kasten

  • Für: Hausrotschwanz.
  • Bauart: Große Öffnung (15×8 cm), flach.

Tipp: Halbhöhlen an Gebäuden (Schuppen, Garage) – Vögel sind kulturfolger.


Nistkasten-Material & Bauweise

Material

  • Holz: Unbehandelt (Lärche, Douglasie, Fichte) – 15–20 mm dick.
  • Keine Lacke/Holzschutzmittel: Giftig für Vögel – nur außen vogelsichere Lasur (optional).
  • Atmungsaktiv: Keine wasserdichte Versiegelung innen – Luftzirkulation wichtig.

Bauweise

  • Dach: Abnehmbar oder klappbar – Reinigung im Herbst.
  • Boden: Drainage-Löcher (4–5 mm Ø) – Feuchtigkeit läuft ab.
  • Innen rau: Ungehobelt – Jungvögel können hochklettern.
  • Keine Sitzstange: Attraktion für Räuber (Marder) – Vögel brauchen keine Sitzstange.

Tipp: Selbstbau aus unbehandeltem Holz (10–20 €) oder Fertigkasten (15–40 €) – beide funktionieren.


Platzierung & Ausrichtung

Höhe

  • Meisen: 2–3 m – vor Katzen geschützt.
  • Star: 4–6 m – hoch an Baum.
  • Halbhöhle (Rotkehlchen): 1,5–2 m – geschützt an Wand.

Ausrichtung (Einflugsloch)

  • Ost/Südost: Morgensonne, vor Regen/Wind geschützt (Westen = Wetterseite).
  • Nicht Süd: Zu heiß im Sommer – Küken überhitzen.
  • Nicht Nord: Zu kalt, feucht.

Standort

  • Baum: Stamm oder dicken Ast – stabil befestigen (Alunagel oder Draht mit Holzschutz).
  • Gebäude: Wand, Schuppen – für Halbhöhle ideal.
  • Freie Anflugschneise: Keine Äste direkt vor Loch (Räuber klettern rein).

Wichtig: Kasten leicht nach vorne neigen (5–10°) – Regen läuft ab, Jungvögel fallen nicht raus.


Fledermauskasten: Besondere Bauart

Unterschiede zu Vogelkasten

  • Einschlupf unten: 15–20 mm Schlitz (nicht vorne) – Fledermäuse klettern hoch.
  • Innen rau/gerillt: Fledermäuse brauchen Halt zum Hängen.
  • Größe: 20×30×40 cm (B×T×H) – Wochenstube für Kolonien.
  • Keine Sitzstange: Fledermäuse hängen kopfüber.

Platzierung

  • Höhe: 3–5 m – hoch an Baum, Hauswand.
  • Ausrichtung: Südost/Süd – Fledermäuse mögen Wärme.
  • Freie Anflugschneise: Keine Äste im Weg.

Tipp: Mehrere Kästen nah beieinander (Fledermäuse wechseln Quartier) – Wochenstube für Kolonien.


Igelhaus: Winterquartier & Kinderstube

Bauart

  • Größe: 50×30×30 cm (B×T×H) – Platz für Igel + Laub/Stroh.
  • Labyrinth-Eingang: 12×12 cm Tunnel (20 cm lang) – Katzen/Hunde kommen nicht rein.
  • Material: Unbehandeltes Holz, wetterfest (Dach imprägnieren).
  • Isolierung: Innen mit Stroh/Laub auspolstern (Igel bringt oft selbst).

Platzierung

  • Geschützt: Unter Hecke, Gebüsch, Schuppen – trocken, windgeschützt.
  • Bodennähe: Ebenerdig – Igel klettern nicht.
  • Ruhig: Nicht Durchgang, nicht Rasenmäher-Nähe.
  • Laub drum herum: Natürliche Tarnung, Igel fühlt sich sicher.

Nutzung

  • Winterschlaf: November–März – Igel polstert mit Laub aus.
  • Jungtiere: Juni–September – Igelmutter zieht Junge groß.

Wichtig: Nicht stören während Winterschlaf – kann tödlich sein (Igel wacht auf, verbraucht Energie).


Eichhörnchen-Kobel: Nistkasten

Bauart

  • Größe: 30×30×30 cm, Einschlupf 8 cm (rund).
  • Material: Unbehandeltes Holz, dick (15–20 mm) – isolierend.
  • Innen: Kammer, Eichhörnchen polstert selbst (Moos, Blätter).

Platzierung

  • Höhe: 4–6 m an Baumstamm.
  • Ausrichtung: Südost – Morgensonne, vor Regen geschützt.
  • Mehrere Kästen: Eichhörnchen nutzen 2–3 Kobel abwechselnd.

Reinigung & Wartung

Nistkästen (Vögel)

  • Wann: September/Oktober (nach Brutsaison, vor Winter).
  • Wie: Altes Nest raus, ausbürsten (keine Chemie), Parasiten entfernen.
  • Nicht waschen: Geruch bleibt erhalten (Vögel erkennen Kasten wieder).

Fledermauskästen

  • Selten: Nur alle 3–5 Jahre – Kot ist natürlich (Insektenfutter).
  • Vorsicht: Im Sommer bewohnt – nicht stören.

Igelhäuser

  • Nach Winterschlaf: April/Mai – altes Nest entfernen (Parasiten).
  • Vorsicht: Prüfen, ob bewohnt (Jungtiere im Sommer) – nicht stören.

Wichtig: Nistkästen im Winter lassen – Vögel nutzen als Schlafplatz (Kälte).


Häufige Fehler vermeiden

  • Falsche Lochgröße → Falsche Vogelart oder Räuber (Marder) kommen rein.
  • Zu niedrig → Katzen erreichen Kasten, Vögel meiden.
  • Südausrichtung → Zu heiß im Sommer, Küken überhitzen.
  • Sitzstange am Nistkasten → Räuber (Marder, Katzen) nutzen als Halt.
  • Keine Reinigung → Parasiten vermehren sich, Vögel meiden Kasten.
  • Im Frühjahr reinigen → Störung während Brutzeit – nur im Herbst.

Checkliste: Kaufkriterien Nistkästen & Unterschlupf

  • Vogel-Nistkasten: Lochgröße artgerecht (Blaumeise 26–28 mm, Kohlmeise 32 mm, Star 45 mm).
  • Halbhöhle: Für Rotkehlchen, Zaunkönig – halb offen, 1,5–2 m hoch.
  • Material: Unbehandeltes Holz (15–20 mm dick) – atmungsaktiv, keine Lacke innen.
  • Dach: Abnehmbar oder klappbar – Reinigung im Herbst.
  • Innen rau: Ungehobelt – Jungvögel können hochklettern.
  • Keine Sitzstange: Attraktion für Räuber – Vögel brauchen keine.
  • Platzierung: 2–3 m hoch, Ost/Südost-Ausrichtung, freie Anflugschneise.
  • Fledermauskasten: Einschlupf unten (15–20 mm Schlitz), raue Innenwände, 3–5 m hoch.
  • Igelhaus: 50×30×30 cm, Labyrinth 12×12 cm, bodennah, geschützt (Hecke).
  • Eichhörnchen-Kobel: 30×30×30 cm, Einschlupf 8 cm, 4–6 m hoch.
  • Reinigung: Herbst (September/Oktober) – altes Nest raus, ausbürsten, nicht waschen.
  • Futter: Futter für Wildvögel, Futter für Eichhörnchen & Igel.

Häufig gestellte Fragen

Welche Lochgröße für welche Vogelart?

Blaumeise 26–28 mm, Kohlmeise 32 mm, Star 45 mm, Halbhöhle (offen) für Rotkehlchen, Zaunkönig. Falsche Größe = falsche Vögel oder keine Nutzung.

Wann soll ich Nistkästen aufhängen?

Herbst (September–November) ideal – Vögel nutzen als Winterquartier, kennen im Frühjahr schon. Spätestens März (vor Brutbeginn).

Wie hoch hänge ich einen Nistkasten?

2–3 m für Meisen, 4–6 m für Star, Halbhöhle 1,5–2 m (Rotkehlchen). Vor Katzen/Mardern geschützt, Einflugschneise frei.

Wie oft muss ich Nistkästen reinigen?

Einmal jährlich (September/Oktober) – altes Nest raus, ausbürsten. Parasiten (Flöhe, Milben) entfernen, nicht waschen (Geruch bleibt).

Brauchen Fledermäuse spezielle Kästen?

Ja! Fledermauskasten hat Einschlupf unten (nicht vorne), raue Innenwände (Krallen), 3–5 m Höhe. Keine Sitzstange – Fledermäuse hängen.

Was ist ein Igelhaus und wie baue ich es?

Holzkasten (50×30×30 cm) mit Labyrinth-Eingang (12×12 cm), isoliert (Stroh/Laub), trocken, geschützt. Für Winterschlaf & Jungtiere.