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Wildtier: Insektenhotels & Bienenweiden

Wildtier-Fütterung

Vögel, Eichhörnchen & Igel unterstützen.

Lebensraum schaffen

Nisthilfen & Futterstationen.

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Insektenhotels & Bienenweiden: Bestäuber schützen

Insektenhotels und Bienenweiden unterstützen Wildbienen, Schmetterlinge, Käfer und andere Bestäuber – wichtig für Artenvielfalt und Pflanzenbefruchtung. Hier erfährst du, welche Insektenhotel-Typen funktionieren, wie du Platzierung & Material optimal wählst, welche Pflanzen Bienen helfen und wie Pflege gelingt. Tabellen und eine Checkliste helfen bei der Auswahl.

Hinweis: Insektenhotel ohne Blumen bringt nichts – Bienenweiden (Nahrung) sind wichtiger als Hotel!


Insektenhotel: Wer zieht ein?

Bewohner Nisthilfe Zeitraum Nutzen
Wildbienen (Mauerbienen, Maskenbienen) Bambusröhrchen, Bohrlöcher (3–8 mm Ø) März–September (Brut) Bestäubung (Obstbäume, Gemüse)
Florfliegen Holzwolle, Zapfen Ganzjährig (Überwinterung) Blattlausvertilger (Nützlinge)
Marienkäfer Holzwolle, Rindenstücke Oktober–März (Überwinterung) Blattlausvertilger
Ohrwürmer Holzwolle, Stroh im Tontopf Ganzjährig Blattlausvertilger
Schmetterlinge Ritzen, Holzstapel Überwinterung Bestäubung, Schönheit

Wichtig: Wildbienen sind Hauptnutzer – auf Bohrlöcher (3–8 mm Ø) achten!


Insektenhotel-Materialien: Was funktioniert?

Gut geeignet

  • Bambusröhrchen: 3–8 mm Ø, 10–15 cm lang, glatt innen – Wildbienen.
  • Hartholz (Buche, Eiche) mit Bohrlöchern: 3–8 mm Ø, 8–10 cm tief, saubere Löcher (nicht splittern).
  • Schilf, Strohhalme: Hohle Stängel, verschiedene Ø – Wildbienen.
  • Lochziegel (gebrannter Ton): Mit Löchern – Wildbienen, langlebig.
  • Holzwolle (unbehandelt): Florfliegen, Marienkäfer (Überwinterung).

Ungeeignet (häufige Fehler!)

  • Tannenzapfen: Dekorativ, aber kaum genutzt – Füllmaterial, kein Nistplatz.
  • Rinde mit Rissen: Zu feucht – Schimmel, Insekten sterben.
  • Weichholz mit Bohrlöchern: Splittert – Wildbienen verletzen Flügel.
  • Glasröhrchen: Keine Luftzirkulation – Schimmel, Insektenlarven sterben.

Wichtig: Bohrlöcher müssen glatt sein (Schmirgelpapier nachbearbeiten) – sonst verletzen sich Wildbienen.


Insektenhotel-Bauweise & Platzierung

Bauart

  • Größe: 30×40 cm (mind.), größer ist besser.
  • Dach: Wasserdicht (Schindeln, Blech) – 10 cm Überstand.
  • Rückwand: Geschlossen – vor Regen/Wind geschützt.
  • Module: Verschiedene Materialien (Bambus, Bohrlöcher, Holzwolle) – verschiedene Insekten.

Platzierung

  • Ausrichtung: Süd/Südost – Wildbienen brauchen Wärme (Morgensonne).
  • Höhe: 50–150 cm – Kinder können schauen, nicht zu hoch.
  • Sonnig: Mindestens 6 Std. Sonne/Tag – Wildbienen sind wärmeliebend.
  • Windgeschützt: An Hauswand, Zaun, Baum – nicht freistehend (kippt im Sturm).
  • Regengeschützt: Dach-Überstand, leichte Neigung nach vorne (Regen läuft ab).

Wichtig: Standort nie wechseln – Wildbienen orientieren sich (kehren zum alten Ort zurück).


Bienenweiden: Nahrung ist wichtigste

Warum Bienenweiden?

  • Nahrung: Wildbienen brauchen Nektar (Energie) + Pollen (Proteine für Larven).
  • Faustregel: Blühende Pflanzen wichtiger als Insektenhotel – ohne Nahrung verhungern Insekten.

Bienenfreundliche Pflanzen (Auswahl)

Frühjahr (März–Mai)
  • Krokusse, Schneeglöckchen: Frühe Nahrung.
  • Weiden (Salweide): Wichtigste Frühjahrs-Bienenweide (Baum).
  • Obstbäume (Apfel, Kirsche): Massentracht, Bestäubung.
Sommer (Juni–August)
  • Lavendel, Thymian, Salbei: Kräuter, lang blühend.
  • Kornblume, Phacelia, Mohn: Wildblumen, Bienenmagnet.
  • Brombeeren, Himbeeren: Sträucher, Nahrung + Schutz.
Herbst (September–Oktober)
  • Astern, Sonnenblumen, Fetthenne: Späte Nahrung vor Winter.
  • Efeu (blühend): September/Oktober – letzte Nektarquelle.

Wichtig: Heimische Pflanzen bevorzugen – Wildbienen sind oft spezialisiert (z. B. Mauerbiene auf Glockenblume).


Gefüllte Blüten vs. ungefüllte

Ungefüllt (bienenfreundlich)

  • Merkmal: Staubgefäße sichtbar, einfache Blüte.
  • Beispiele: Wildrose (ungefüllt), Margeriten, Kornblume.
  • Vorteil: Nektar/Pollen zugänglich – Bienen können fressen.

Gefüllt (nutzlos für Bienen)

  • Merkmal: Viele Blütenblätter, Staubgefäße zu Blütenblättern umgewandelt.
  • Beispiele: Rosen (gefüllt), Dahlien (gefüllt), Chrysanthemen.
  • Nachteil: Kein/kaum Nektar, Bienen verhungern.

Tipp: Beim Pflanzenkauf auf „ungefüllt" achten – bienenfreundlich kennzeichnet.


Rasen vs. Wildblumenwiese

Rasen (Monokultur)

  • Nachteil: Keine Blüten, keine Insekten, kein Nektar.
  • Häufiges Mähen: Blumen kommen nicht zur Blüte.

Wildblumenwiese

  • Vorteil: 20–50 Pflanzenarten, ganzjährig Blüten, Insektenparadies.
  • Mähen: Max. 2× jährlich (Juni + September) – Blumen können aussamen.
  • Anlage: Wildblumensamen (heimisch) aussäen oder Teilfläche nicht mähen.

Tipp: 10–20 % Rasenfläche zu Wildblumenwiese umwandeln – enorme Wirkung für Insekten.


Totholz & Laubhaufen: Natürliche Insektenhotels

Totholz

  • Zweck: Käfer, Wildbienen (Holz-bewohnend) – bohren Gänge.
  • Material: Hartholz (Buche, Eiche), dick (> 10 cm Ø), sonnig.
  • Platzierung: Liegend oder stehend, sonnig, im Garten lassen.

Laubhaufen

  • Zweck: Überwinterung (Marienkäfer, Florfliegen, Igel).
  • Material: Laub, Reisig, Äste – 1 m³ mind.
  • Platzierung: Geschützt (unter Hecke), nicht wegräumen (ganzjährig).

Wichtig: Laubsauger, Laubbläser töten Insekten – besser Rechen nutzen, Laub liegen lassen.


Häufige Fehler vermeiden

  • Insektenhotel ohne Blumen → Insekten verhungern – Bienenweiden wichtiger.
  • Tannenzapfen als Füllung → Dekorativ, aber nutzlos (kaum Insekten).
  • Weichholz mit Bohrlöchern → Splittert, Wildbienen verletzen sich.
  • Keine Sonneneinstrahlung → Wildbienen brauchen Wärme (6+ Std. Sonne).
  • Insektenhotel reinigen/ausräumen → Insekten überwintern drin – nicht stören!
  • Gefüllte Blüten pflanzen → Nutzlos für Bienen (kein Nektar).
  • Rasen häufig mähen → Blumen kommen nicht zur Blüte, keine Insekten.

Checkliste: Kaufkriterien Insektenhotels & Bienenweiden

  • Insektenhotel: 30×40 cm (mind.), Dach (wasserdicht, 10 cm Überstand), Rückwand geschlossen.
  • Materialien: Bambusröhrchen (3–8 mm Ø), Hartholz mit Bohrlöchern (glatt!), Holzwolle.
  • Keine Tannenzapfen: Dekorativ, aber nutzlos – echte Nisthilfen nutzen.
  • Platzierung: Süd/Südost, 50–150 cm hoch, 6+ Std. Sonne, windgeschützt, nie umstellen.
  • Bienenweiden: Heimische Wildblumen (Kornblume, Phacelia), Kräuter (Lavendel, Thymian), Obstbäume.
  • Ungefüllte Blüten: Staubgefäße sichtbar – Nektar/Pollen zugänglich.
  • Wildblumenwiese: 10–20% Rasenfläche, max. 2× jährlich mähen (Juni + September).
  • Totholz: Hartholz (> 10 cm Ø), sonnig – Käfer, Wildbienen.
  • Laubhaufen: 1 m³, unter Hecke, ganzjährig – Überwinterung (Marienkäfer, Igel).
  • Pflege: Jährlich prüfen, defekte Teile ersetzen – nicht reinigen (Insekten überwintern).

Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Insektenhotel und wer zieht ein?

Nisthilfe für Wildbienen, Florfliegen, Marienkäfer, Ohrwürmer. Hohle Stängel, Holz mit Bohrlöchern, Lochziegel – je nach Bauweise verschiedene Insekten.

Wo stelle ich ein Insektenhotel auf?

Sonnig (Süd/Südost), windgeschützt, 50–150 cm hoch, regengeschützt (Dach). Nähe zu Blumen (Nahrung) – Wildbienen fliegen max. 300 m.

Wann ist die beste Zeit zum Aufstellen?

Herbst/Winter – Insekten suchen Winterquartier, kennen im Frühjahr schon die Nisthilfe. Spätestens März (vor Brutbeginn Wildbienen).

Welche Pflanzen sind bienenfreundlich?

Heimische Wildblumen (Kornblume, Phacelia, Malve), Kräuter (Lavendel, Thymian, Salbei), Bäume (Weide, Obstbäume). Keine gefüllten Blüten (kein Nektar).

Muss ich ein Insektenhotel pflegen?

Kaum. Jährlich prüfen (Feuchtigkeit, kaputte Stängel), defekte Teile ersetzen. Nicht reinigen/ausräumen – Insekten überwintern drin!

Helfen Insektenhotels wirklich?

Ja, aber nur mit Nahrung (Blumen)! Insektenhotel ohne Blühpflanzen in Nähe (< 300 m) bringt wenig. Bienenweiden wichtiger als Hotel.